Im ca. 800 Jahre alten Gewölbekeller des Hauses, im Steinweg 24, wurde die ca. 500 Jahre alte Schacht-Mikwe durch den Vorsitzenden des Vereins Ernst Klein und seine Mitstreiter in mühevoller Kleinarbeit freigelegt. Mindestens acht Tonnen Schutt mussten bewegt werden um das Tauchbecken, das mit Holz aus dem 14. Jahrhundert ausgekleidet war, freizulegen. Das Ritualbad durfte aus religiösen Gründen damals nur mit reinem Quellwasser befüllt werden, was immer noch sichtbar ist. Das Bad ähnelt den spätmittelalterlichen Schacht-Mikwen aus Worms, Speyer und Köln, die allerdings größer sind. „Unserer Auffassung nach muss dieses einzigartige Zeugnis jüdischer Kultur in unserer Region unbedingt erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden“ so May und Frömmrich.
Der Volkmarser Verein „Rückblende Gegen das Vergessen“ hat nun den Wunsch das Haus im Steinweg zu erwerben, um neben der Mikwe auch anderen Projekten, wie einem Museum zur Geschichte der Landjuden mit Café, Schulungsräumen, einer Bibliothek, Archivräumen u. ä. ein zuhause zu geben. Die sehr engagierten Mitglieder des Arbeitskreises möchten einen Ort der Begegnung schaffen, den Menschen, trotz der teilweise belastenden Geschichte, gern besuchen. Um diese Aufgabe verwirklichen zu können ist der Verein dringend auf öffentliche Zuwendungen, Zuschüsse, Sponsoring und Spenden angewiesen. „Die Arbeit des Vereins „Rückblende Gegen das Vergessen“ ist unserer Ansicht nach vorbildlich und förderungswürdig. Wir bedanken uns für die Einladung und einen anschaulichen und interessanten Nachmittag“, so die Abgeordneten Frömmrich und May.