Im Rahmen der GRÜN-Wirkt Tour informierte sich der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen im hessischen Landtag, Mathias Wagner, gemeinsam mit seinen Kollegen aus Waldeck-Frankenberg, Jürgen Frömmrich und Daniel May, über die Investitionen am Korbacher Hauptbahnhof. Joachim Kuhn, Sprecher der Kurhessenbahn, erläuterte den Abgeordneten bei einer Baustellenbesichtigung die Pläne zum Umbau des Hauptbahnhofs und dem Neubau einer Triebwagenwerkstatt.
Beide baulichen Maßnahmen stehen im direkten Zusammenhang mit der Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Korbach und Frankenberg. Vom geglaubten Ende des Projekts in 2006, über den Landtagsbeschluss zur Reaktivierung in 2008 und dem des Kreistages von 2012, bis hin zur Umsetzung und Eröffnung 2015 durch den GRÜNEN Verkehrsminister Tarek Al-Wazir, war es ein langer, jedoch von Erfolg gekrönter Weg. Seit September 2015 fahren wieder Züge zwischen Korbach und Frankenberg Die Geschichte der Reaktivierung der Bahnstrecke ist ein Beispiel dafür, wie Ausdauer, Hartnäckigkeit und der feste Glaube ein Gewinn bringendes Ende nehmen kann. Ich bin froh, dass wir als GRÜNE in der Landeregierung, aber vor allem auch auf kommunaler Ebene zur Reaktivierung der Bahnstrecke beigetragen haben. Dass diese Reaktivierung nun Investitionen nach sich zieht, die den ÖPNV in Waldeck-Frankenberg weiter stärken, zeigt den Erfolg des Projekts“, Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Landtag. Der Erfolg zeige sich auch daran, dass die ursprünglich prognostizierten Nutzerzahlen bei weitem überschritten werden.
Das Land Hessen hatte für die Reaktivierung der Bahnstrecke rund 15 Millionen Euro bereitgestellt, weitere 6 Millionen Euro für den Umbau des Bahnhofes in Frankenberg. Seitdem hat die Kurhessenbahn weiter in die Strecke investiert unter anderem in den Kreuzungsbahnhof in Viermünden, der es ermöglicht, dass Züge im Stundentakt auf der Strecke fahren können. Jetzt folgt der Umbau des Bahnhofs in Korbach.
„Ohne eine direkte Bahnanbindung an Frankfurt, Marburg, Gießen wäre der Hessentag in Korbach kaum denkbar gewesen. Gleichzeitig sind so erhebliche Investitionen in den Bahnhof und das Bahnhofsumfeld auf den Weg gebracht worden, von welchen die Kreisstadt dauerhaft profitieren wird“, betont Daniel May. Am Korbacher Hauptbahnhof werden insgesamt 12 Mio. Euro investiert. „Bei öffentlichen Nahverkehr hat sich gezeigt: ein gutes Angebot schafft die Nachfrage. Wir wollen daher die Qualität und die Quantität der Verbindungen steigern. Das heißt, wir setzen uns für weitere und noch schnellere Verbindungen in modernen Zügen ein.“
Durch den Lückenschluss Korbach-Frankenberg entschied sich die Kurhessenbahn zudem dazu eine neue Triebwagenwerkstatt in Korbach mit einem Investitionsvolumen von über 11 Mio. Euro zu errichten. Sie soll in 2019 in Betrieb gehen, 23 Arbeitsplätze sollen dort entstehen. Durch sie erwartet die Kurhessenbahn sowohl ökonomische und ökologische Vorteile bei der Instandhaltung der Züge. So können durch die Werkstatt in Korbach 300.000 Leerkilometer pro Jahr vermieden werden, die jetzt durch die Anfahrt der weiter entfernten Werkstätten anfallen.
Insgesamt zeigten die Maßnahmen und gute Akzeptanz der Bahnlinien wie wichtig es war, die Kurhessenbahn zu entwickeln. „Wenn man überlegt, dass wir Ende der 90er Jahre fast gänzlich von der Bahn abgehängt waren, hat sich eine erstaunliche Entwicklung ergeben. Dabei hat sich gezeigt, dass die Kurhessenbahn als regionaler Partner besser auf die Bedürfnisse vor Ort eingehen kann als der große Bahnkonzern. Mit den reaktivierten und modernisierten Bahnlinien, den Umbau der Bahnhöfe in Frankenberg und Korbach hat die Region und dabei insbesondere der Fremdenverkehr schon erheblich gewonnen und wir wollen diese Erfolgsgeschichte weiter fortschreiben“, so Jürgen Frömmrich, Landtagsabgeordneter aus Frankenberg.
Bei der GRÜN-wirkt-Tour besuchen Landtagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in den kommenden Wochen und Monaten Menschen, Initiativen und Projekte in ganz Hessen, um mit ihnen über grüne Ideen und die Politik der Regierungskoalition zu sprechen. Sie werden sich anschauen, wo GRÜN schon wirkt, von Klimakommunen und Ökomodellregionen über die vielen Initiativen, die das Hessische Sozialbudget ermöglicht, bis zu vorbildlichen Verkehrs- und Wohnprojekten; von innovativen, nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen über die beispielhaft ausgestatteten Hochschulen bis zu den Schulen, an denen dank Ganztagsausbau, Sozialindex, Deutschförderung und Inklusion die Bildungs- und Chancengerechtigkeit gewachsen ist. Und sie werden darüber sprechen, mit welchen Konzepten die GRÜNEN in der nächsten Legislaturperiode weiter daran arbeiten wollen, dass Hessen grüner und gerechter wird.